¡Ayampe patina!
Fröhlich pfeifend fährt Mateo (Skatername "Machete") mit dem Fahrrad an uns vorbei. Es hat einen 2. Sattel angebaut. Ein kleiner Junge sitzt darauf und hält sich mit am Lenker fest.





"¡Ayampe patina!" schreit er uns entgegen und macht das Surfer-Handzeichen mit Daumen und kleinem Finger ausgestreckt.
"¡Ayampe patina!" rufen wir zurück.
Ayampe fährt Skateboard!
Machete (Matschette ausgesprochen, hier am Skateboards reparieren) war einer der ersten Leute die wir hier in Ayampe kennengelernt haben. Er kommt eigentlich aus Medellín in Kolumbien, will aber am liebsten für immer hier bleiben. Er redet ganz viel mit uns, extra langsam und deutlich damit wir es verstehen. Und immer wenn wir etwas gutes auf spanisch antworten gibt es einen bei ihm offensichtlich schon vor Corona beliebten Fistbump.
Einmal nimmt er uns, Elijah und Luise mit in ein Restaurant von deren Ceviche er den ganzen Tag schwärmte und spielt für eine Stunde den Alleinunterhalter. Ihm scheint es Spaß zu machen und wir können ein bisschen zuhören und ab und zu eine Frage stellen.
Er zeigt uns sein Lieblingsfrühstück, Papaya mit Käse, wie man richtig Patacones macht und dass gebratene Ananas mit Zimt super lecker schmeckt!
Machete hat mal in Kolumbien studiert, hatte aber bald keine Lust mehr darauf und auf den Druck von seinen Eltern, etwas Anständiges zu lernen.
Stattdessen bestand sein Leben laut eigener Aussage ein paar Jahre lang darin, in Medellín im Skaterpark abzuhängen, ein bisschen zu rauchen und zu trinken, und vor allem den ganzen Tag zu skaten (patinar)!
Jetzt arbeitet er meistens für Ryan, den kanadischen Besitzer von Otra Ola, wo wir wohnen und Spanisch lernen, und kümmert sich um das Gelände und die Hütten.
Nachmittags um 2 aber geht er rüber zum Fußballplatz.
Ryan, ebenfalls passionierter Skater, hat ein paar Rampen gebaut, die nun den Platz zum Skaterpark machen!
20 begeisterte Kinder aus der gegenüberliegenden Schule schreddern bereits mit ihren Boards über den Betonboden als wir dazustoßen.
Alle schreien ununterbrochen nach "Mache's" Aufmerksamkeit. Ein paar Tricks werden gezeigt und dann von allen ausprobiert. Manche der Kinder sind sogar schon richtig gut und führen stolz vor was sie bereits können. Auch wir versuchen uns ein wenig im skaten und kommen mit ein paar obligatorischen Schürfwunden nach Hause.
Machete ist mächtig stolz auf seine Kinder und hofft, dass die Einheimischen seine Arbeit zu schätzen wissen.
Eine Frau gibt ihm später am Abend Zutaten für einen Kuchen den er backen will, um ihn mit den Kindern zu verkaufen. Ein bisschen Anerkennung und hoffentlich etwas Geld für neue Skateboards sollen dabei herauskommen.
So wird Ayampe, ein kleines Surferdörfchen in Ecuador, durch einen Kolumbianer und einen Kanadier zum Skater-Paradies!
¡Ayampe patina!
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