Die letzten Meter vor Medellín


14.12.2021 - 17.12.2021 

Nach einigem hin und her haben wir uns für den nächsten Reiseplan entschieden: Wir wollen noch einmal aufs Rad Richtung Norden und über das kleine Dorf Salamina nach La Pintada. Von dort aus fahren größere Busse den Berg hinauf nach Medellin. Die Besitzer des Hostals in Manizales haben uns die Strecke wärmstens empfohlen: die Landschaft und Salamina selbst würden uns sicher sehr gefallen. Spätestens am Freitag erwartet uns in Medellin außerdem Martha, die Mutter von Luisa aus Frankfurt. Wir haben ein wenig Bedenken, ob wir die Strecke nach der langen Wanderung kraftmäßig schaffen, aber irgendwie wird es schon klappen. 

Auf dem Weg aus Manizales heraus erleben wir die Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Kolumbianer gleich zweimal an einem Tag: nachdem Komoot uns in einen eher ärmlich wirkenden Vorort geleitet hat, hält ein Mann im Auto neben uns an, um uns sicher aus der Stadt heraus zu eskortieren. Nur etwa eine  Stunde später hält ein Mann mit seiner Familie im Auto neben uns an. Der nächste Berg sei so steil, er könne uns im Auto ein Stückchen bis zum nächsten Dorf mitnehmen.  



Und so bekommen wir tatsächlich die Chance, heute noch in Salamina anzukommen. Die Landschaft ist in der Tat wieder wunderschön, wir fahren an idyllischen Tälern und Kaffeeplantagen direkt an der Straße vorbei, allerdings auch mal wieder ganz schön hügelig. 





In Salamina angekommen beschließen wir zwei Nächte zu bleiben, um uns das hübsche Dörfchen ein wenig näher anschauen zu können. Neben sehr gut erhaltenen bunten angestrichenen alten Häuschen und einer tollen Aussicht aufs Tal gibt es hier außerdem einige interessante Getränke aus der Region zu probieren. 





Im Café El Polo trinken wir Macana, was uns eher wie eine Art Nachtisch erscheint. Macana ist ein warmes Getränk, welches aus Milch, Butter, Eigelb, zerkrümelten Keksen und Zucker besteht (Rezeptlink). Es wird mit Zimt bestreut und vor dem trinken (oder eher löffeln) gut umgerührt. Die Konsistenz ist eher stückelig und schmeckt ein bisschen wie Kuchenteig. 


Macana im Café El Polo 

Als Getränk zum Mittagessen bekommen wir außerdem Mazamorra serviert, auch ein eher stückeliges Nachtisch-Getränk, welches in Südamerika die unterschiedlichsten Formen annehmen kann. In Kolumbien besteht es aus gekochtem Mais und Milch, je nach Belieben kann man es mit Rohrzucker (panela) süßen. Auch dieses Getränk wird eher gelöffelt als getrunken. 


Mazamorra 

Von Salamina aus beschließen wir, ein wenig zu schummeln und mit dem Jeep den nächsten Anstieg bis nach Aguadas hochzufahren. Definitiv die richtige Entscheidung, die Wege sind super steil und teilweise matschig, geröllig und schlecht imstande. Ab Aguadas ist die Straße wieder besser und es geht meistens bergab. 


Jeep bepacken 





Wir genießen die Fahrt, die uns immer weiter ins Tal führt. Einige der schönsten Aussichten der bisherigen Reise rauschen an uns vorbei und die letzten Kilometer am Fluss entlang sind auch einfach malerisch.
In La Pintada angekommen, ist es wieder knallheiß und die Mücken sind zurückgekehrt. Wir fragen in einer Finca, ob wir auf dem Gelände zelten dürfen und genießen den erstmal letzten Abend auf Fahrradreisen in diesem Jahr entspannt mit ein wenig Abkühlung im Pool. Weitere Bilder aus der Fahrt nach Salamina und La Pintada gibts wie immer hier.





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