La Brisa Loca


13.01.2022 - 21.01.2022 

13.01.2022
Einige Stunden hinter Cartagena kommen wir am Vulkan El Totumo vorbei, einem termitenartigen Hügel mit einem warmen, von seiner Konsistenz eher cremigen Schlammloch an der Spitze. Angeblich ist der Schlamm mal wieder heilsam und entspannend. Als wir ankommen sitzen bereits 15 lachende komplett mit Schlamm bedeckte Kolumbianer:innen darin. 

Das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Wir werden direkt begleitet von einem Menschen der sich für ein wenig Trinkgeld anbietet unsere experiencia fotografisch festzuhalten. So richtig entspannend wirkt es allerdings bei all den kreischenden und lachenden Personen nicht, eine Erfahrung ist es allemal. 





Im Anschluss waschen wir uns den Schlamm in der angelegenen Lagune wieder ab und fahren noch ein wenig weiter nach Galerazamba. Im kleinen Dörfchen an der Küste finden wir ein nettes kleines Hostel (Hostal Galerazamba) was jedoch aktuell ein wenig verlassen wirkt. Es ist wunderbar ruhig und wir genießen den Sonnenuntergang mit mal ein wenig weniger Menschen und Autolärm um uns herum. 





14.01.2022 -15.01.2022
Der Vorteil am Radfahren an der Küste ist, dass man manchmal einfach anhalten kann um ins Meer zu springen. In Kolumbien war das bisher gar nicht so einfach, da die Strände häufig in Privatbesitz von Ferienanlagen oder auch einfach abgesperrt sind. So langsam kommen wir jedoch immer häufiger an frei zugänglichen Stränden vorbei. In Santa Verónica essen wir mal wieder sehr leckeren frischen Fisch mit Kokosreis und kühlen uns in Puerto Colombia noch einmal im Meer ab, bevor wir Barranquilla erreichen. 





Simon geht in der Stadt auf die Suche nach einem Radladen, der Felgen in seiner Größe hat und wird tatsächlich fündig. Nach einer eher mäßigen Nacht im Hostel entscheiden wir uns, noch eine Nacht in einem fast genauso günstigen aber tausendmal schöneren familiengeführten Hotel Energie (Hotel Casa Caribe Colonial) zu tanken. 



16.01.-17.01.2022
Von Barranquilla aus fahren wir einige Stunden auf einem langen dünnen Landstreifen (Google sagt: Nehrung) Richtung Ciénaga. Links ist das Meer, rechts ein riesiges Wasserbecken und Mangrovenwälder. Schatten gibt es nicht wirklich und wir basteln unser mittags selbst einen kleinen Sonnenschutz. 



Außerdem weht eine ganz schön steife Brise genau von vorne. Wie wir später erfahren nennen die Küstenbewohner den Wind die „brisa loca“ (verrückte Brise), welche vor allem Abends aufzieht und die Städte - zumindest in dieser Jahreszeit - wunderbar abkühlt. Das Radfahren erschwert sie leider eher ein wenig. 
Die wenigen Menschen auf der Nehrung leben in ärmsten Verhältnissen, die Wellblechhütten ertrinken teilweise fast vor Plastikmüll. 



Das Städtchen Ciénaga hingegen sieht wieder etwas einladender aus. Wir kommen in der Casa Cultural unter, einer sozialen Stiftung und gleichzeitig ein kleines Hostal, welches von Anja aus Deutschland geleitet wird. Anja ist selbst begeisterte Rennradfahrerin und freut sich sehr über unseren Besuch. Wir entscheiden uns, unser Reisetempo ein wenig herunterzufahren und auch hier gleich zwei Nächte zu bleiben. Es ist weiterhin super heiß, sodass wir mittags von einem kühlen Café zum nächsten wandern, bis die Sonne etwas Kraft verliert. Der Strand von Cienaga ist sehr nett, abends kommen hier die Leute zusammen, um sich abzukühlen, den grandiosen Sonnenuntergang anzuschauen und ein wenig gemeinsame Zeit zu verbringen. 



18.01.22 
Bis nach Santa Marta sind es nur noch etwa 34 Kilometer, wir genießen einen etwas weniger anstrengenden Radtag unter der Sonne Kolumbiens. Die Stadt ist deutlich moderner als wir erwartet haben und voller schicker Restaurants und Cafés. Hier treffen wir abends Anja, die selbst seit 5 Jahren in Santa Marta wohnt. Jeden Dienstag gibt ein Freund von ihr im bekannten Masaya Hostel abends auf der Terrasse eine freie Salsa- / Afrodance - Stunde, die wir nach einem Bier mit Freude mitnehmen. Wir erhalten von Anja einige gute Tipps zu Unternehmungen und Unterkünften an der Küste und hoffen, ihr ein wenig mehr Lust auf Radreisen in Kolumbien gemacht zu haben. 






Immer ein Highlight: Sauerteigbrot 

19.01.2022 - 21.01.2022
Wir beschließen, ein paar Tage länger in Santa Marta zu bleiben, da Simons Booster-Impfung so langsam fällig wird. Außerdem lässt es sich hier (außer in der Mittagshitze) wunderbar aushalten. Abends gibt die Brisa Loca alles und kühlt die Stadt herrlich ab. Wir ziehen noch einmal um und finden ein nicht ganz so Hipster-touristisches Hostel sogar mit Dachterrasse und kleinem Pool (Gagaka Rua Hostel). Hier verbringen wir die meiste Zeit, ruhen uns ein wenig aus, planen die weitere Strecke und lesen Harry Potter y la piedra filosofal

Weitere Bilder vom Vulkan, aus GalerazambaBarranquillaCiénaga und aus Santa Marta gibt es wie immer bei Polarsteps! 




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