Nos vemos en Cartagena
09.01.2022 - 12.01.2022
Von Medellin fahren wir zunächst 9 Stunden mit dem Bus in Richtung Norden nach Montería. Als wir aus dem klimatisierten Bus aussteigen, schlägt uns heiße, schwüle Luft entgegen - wir sind definitiv in der Nähe der Küste. Unser erster Halt mit dem Fahrrad ist in Lorica (Fotos auf Polarsteps), ein nettes kleines kolumbianisches Urlaubsdörfchen am Rio Sinu.
Río Sinu in Lorica
Am nächsten Tag geht es weiter durch die Hitze bis ans Meer, wir sind endlich an der Karibikküste angekommen! Nach einer Nacht im sehr touristischen Tolú (Fotos auf Polarsteps) setzen wir uns wieder auf die Räder und fahren zwei weitere Tage durch sehr arme und nicht besonders dicht besiedelte Regionen im Küstengebiet.
Ankunft an der Karibikküste
Strand von Tolú
Aussicht von der Puente de Gambote
Fast wieder in Berlín
Als wir Cartagena erreichen, erschlägt uns der Reichtum der Stadt im Vergleich zu den vorherigen Regionen fast und wir brauchen kurz, um uns wieder ein wenig zu akklimatisieren. Vor allem die Altstadt begrüßt uns mit wunderschönen alten Gebäuden und Stadtmauern aus der Kolonialzeit, drum herum schiessen riesige Hochhhäuser wie Pilze aus dem Boden. Die Touristen auf den Straßen laufen in ihren besten Sommerkleidern durch die Gegend und insgesamt fühlen wir uns ein wenig, als wären wir in eine hübsche Stadt in Spanien katapultiert worden.
Aktuell sind außerdem Ferien in Kolumbien und es wimmelt nur so von Touristen. Das haben auch die Hotels und Hostels bemerkt und ihre Preise ordentlich angezogen, vor allem im Altstadtzentrum. Unterhalb in Getsemaní finden wir eine etwas preiswertere Unterkunft, wenn auch immer noch teurer als alles, was wir bisher in Kolumbien gezahlt haben. Trotzdem - es lohnt sich!
Wir schlendern durch die Altstadt und nehmen an einer historischen Free Walking Tour teil. Wir sind froh, ein wenig mehr über die lange und mal wieder ganz schön blutige Geschichte der Stadt zu erfahren. Von ihrer Gründung, des Sklavenhandels, Völkermord an den Eingeborenen und schließlich der Unabhängigkeit Cartagenas von Spanien zu erfahren.
Abends genießen wir das ausgezeichnete Essen und probieren uns durch die Restaurants der Stadt.
Die Halbinsel südwestlich der Altstadt, Bocagrande, wird auch gerne als Miami von Kolumbien bezeichnet. Wir machen eine kleine Radtour dorthin (auch in der Hoffnung einen Radladen zu finden, um Simons sich langsam zersetzende Felge zu ersetzen) und finden uns tatsächlich inmitten von riesigen Hochhauskomplexen und ziemlich amerikanisch aussehenden Straßen wieder. Es gibt auch einen langen Strand und wunderbare Sonnenuntergänge zu beobachten, letzteres hat Miami nicht!
Abends kehren wir zurück ins Hostel und drehen den Wasserhahn zum Duschen auf, hören jedoch nur ein leichtes Zischen und dann nichts mehr. Wie wir erfahren, sind die Wasserleitungen der Stadt sehr marode und am Abend ist mal wieder eine riesiges Rohr gebrochen. 60 % der Stadt sind also die nächsten 24 Stunden ohne Wasser, bis die Stadt das Rohr wieder zusammengeflickt hat.
Die Bewohner reagieren entspannt und schleppen gut vorbereitet von irgendwoher Eimer zum Spülen der Toiletten heran, die Restaurants und Cafés sind weiterhin geöffnet, nur gibt es keine frischen Fruchtsäfte mehr, außerdem Wegwerfteller und -besteck. Nach einem Tag bei 36 Grad sind wir allerdings auch froh, als wieder Wasser aus dem Hahn plätschert. Wie selbstverständlich der direkte Zugang zu Wasser doch geworden ist.
“Gut dass ich nicht so viel Wasser brauche” - die Hostalschildkröte
Wir wollen im Februar noch einmal in diese schöne Stadt zurückkehren, denn von dort werden wir mit dem Boot unsere Reise nach Panama fortsetzen. Zunächst geht es jedoch noch ein wenig weiter entlang der Karibikküste. Weitere Bilder aus Cartagena gibt es wie immer hier!
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