Ometepe

11.04.2022 - 14.04.2022 

Die erste große Stadt, die wir in Nicaragua erreichen heißt Rivas. Hier holen wir uns ein paar Córdobas, die nationale Währung, sowie Dollar, die man hier auch fast überall nutzen kann, und setzen und fürs Mittagessen in ein Café.


Aussicht auf den Lago Cocibolca und die Vulkane von Ometepe 


Statue in Rivas

Von Rivas geht es 5km gen Norden nach San Jorge.
Von hieraus fahren regelmäßig Fähren über den See Cocibolca auf die Insel Ometepe. Mit 8264 Quadratkilometern wirkt der See auf uns eher wie ein kleines Meer. Es weht eine ganz schöne Brise und es schwappen beachtliche Wellen ans Ufer. Im Vergleich: der Bodensee hat eine Größe von 536 km^2. Cocibolca ist außerdem der einzige bekannte Ort, in welchem Haie im Süßwasser leben. Diese wurden bis in die 1980er Jahre zwar gnadenlos überfischt und galten quasi als ausgestorben, so langsam kehrt jedoch der ein oder andere Hai wieder in den See zurück sagen die einheimischen Fischer.
Wo wir schon hier sind, nehmen wir am nächsten Morgen die Fähre, die passend Rey del Cocibolca (König des Cocibolca) heißt, und schippern samt Rädern auf die Vulkaninsel Ometepe herüber. Das Schiff ist eine ausgediente Nordseefähre aus Holland, sodass Verena immer wieder Kindheitserinnerungen aus früheren Sommerurlauben überkommen. Nur mit dem Unterschied, dass wir gerade auf einem riesigen See mitten in Nicaragua befinden. 


Fähre nach Ometepe 


Anzeichen der Herkunft der Fähre 

Auf Ometepe angekommen tun wir was wir am besten können uns radeln erstmal los. Auf dem Weg zu unser Unterkunft auf der anderen Seite der Insel kommen wir beim öffentlichen Schwimmbad Ojo de Agua vorbei und nehmen ein erfrischendes Bad im gestauten Fluss. Einheimische und Touristen planschen fröhlich im kühlen Wasser, es gibt Essen und Trinken, richtiges Freibad-Gefühl!


Ojo de Agua 

Von dort aus fahren wir noch ein gutes Stück Schotterstraße um den etwas kleineren Volcán Madera herum. Er ist schon lange erloschen und von dichtem Dschungel bedeckt. Madera bedeutet Holz, ergibt also Sinn. 
Von hier haben wir auch eine super Aussicht auf den noch aktiven Volcán Concepción. Mit seiner perfekten Kegelform und den steinigen Hängen sieht er ziemlich beeindruckend aus!
Bald kommen bei der Finca Magia an, die für die nächsten 2 Tage uns Heim sein wird.


Auch die Kühe bestaunen den Volcán Concepción

Unsere Unterkunft liegt mitten im Nirgendwo, die Schlafhütte wurde auf Stelzen aus dem Holz der umliegenden Bäume errichtet, der Wassertank wird aus einer Quelle oben am Vulkan gespeist. Es gibt eine Außendusche und ein Kompost-Klo, außerdem bereitet uns unsere Gastgeberin auf Vorbestellung leckere und preisgünstige Gerichte zu. Neben unserer Hütte ist ein ein kleines Ananas-Beet. Gegen Abend hören wir nur noch die Geräusche der Natur um uns herum, ab und an erhaschen wir einen Blick auf eine riesige Spinne oben an den Dachbalken. Gut, dass unser Bett ein Mückennetz hat… 







Am nächsten Morgen um 6 Uhr starten wir mit einem Guide (dem Schwiegersohn der Gastgeberin) unsere Wanderung hoch auf den Vulkan Maderas. Der Aufstieg dauert gut 4 Stunden, es ist teilweise wahnsinnig steil und wir müssen an manchen Stellen mehr klettern oder durch Löcher kriechen, als dass wir wandern. Die letzten Meter wird es außerdem matschig und wir fragen uns, wie wir die Strecke wieder runterkommen. Naja, die Frage wird erstmal auf Zukunfts-Verena und -Simon verschoben, die Wanderung macht trotzdem riesigen Spaß! Die Ausblicke auf den Vulkan Concepción sind fantastisch. Am Gipfel angekommen sehen wir leider nichts als Wolken. Wir verweilen ein wenig oben in der Hoffnung, dass es aufklart und wir einen Blick in den Vulkankrater werfen können. Doch nichts passiert und wir treten die weiteren 4 Stunden krakseligen Rückweg an. 













Wieder unten angekommen, sind wir ganz schön müde und merken, dass unsere Beine außer Rad fahren nicht  mehr allzu viel gewöhnt sind. Der Muskelkater am nächsten Morgen bestätigt das, wir können kaum laufen. Aber wer braucht das schon, wenn man auch Rad und Kajak fahren kann! Denn in unserem Überschwang haben wir ebenfalls, dieses Mal bei der Tochter unserer Gastgeberin, eine kleine Kajak-Tour über den Cocibolca-See und durch einen der Flüsse gebucht. 
Die Tour ist anstrengend, lohnt sich aber durch den Blick auf die Vulkane, die vielen Vögel am Fluss und die dort lebenden Kaimane allemal!  






Wer findet den Kaiman? 

Im Anschluss radeln wir mit unseren Rädern weiter zurück Richtung San José, mit einer langen Mittagspause am Strand Playa Santa Cruz. Dort treffen wir erneut auf einen weiteren Radreisenden, der uns aufgeregt hinterher winkt. Auf seiner Reise sind wir die ersten Radfahrer die ihm begegnen, nach einer Tour durch Europa hat er seine Reise durch Mittel- und Südamerika in México gestartet und fährt nun Richtung Süden. 



In San José angekommen suchen wir uns noch etwas zu Essen und fallen müde in unser Bett im Hostal. Morgen wollen wir die früheste Fähre nehmen und mit unseren müden Beinen aus San Jorge weitere 70 Kilometer bis nach Granada (in Nicaragua, nicht in Spanien) radeln. Dort erwartet uns dann hoffentlich ein bequemes Bett und viel leckeres Essen! 
Weitere Bilder aus Rivas und Ometepe gibt es wie immer auf Polarsteps. 









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