Little Corn Island


02.05.2022 - 08.05.2022

Von Managua steigen wir ausnahmsweise noch einmal in den Flieger, um unseren letzten Kurzurlaub im Urlaub anzutreten; ausnahmsweise auch noch einmal ohne unsere Fahrräder. Die lassen wir lieber im Bicicleta Hostel, dort sind sie besser aufgehoben als in unserem nächsten karibischen Reiseziel: die Corn Islands (Islas de Maiz). 


Nationaler Flughafen von Managua 

Eine Stunde früher als geplant hebt unsere kleine Propellermaschine vom Boden ab und etwa eine Stunde später landen wir auf der größeren der beiden karibischen Inseln - Big Corn Island. Von hier geht es eine weitere dreiviertel Stunde mit einer kleinen Barkasse (span.: lancha) auf nach Little Corn Island


“Hauptstraße” von Little Corn Island

Die gesamte Insel ist nur knapp 3 Kilometer lang und insgesamt etwa 3 Quadratkilometer groß. Die Atmosphäre ist angenehm ruhig und entspannt. Es sind keine Autos oder Motorräder erlaubt, maximal rollt der  oder die ein oder andere Einheimische auf dem Fahrrad an uns vorbei; Baumaterialien oder große Mengen Essen werden auf Transportkarren umhergeschoben.
Im Zentrum der Insel haben sich aufgrund des hohen Anteils ausländischer Tourist:innen einige etwas hippere Restaurants breit gemacht, der Rest der Insel ist jedoch noch angenehm lokal und es wohnen noch immer viele einheimische Menschen hier. 



Wir kommen im Casa Mango etwas weiter im Süden der Insel unter, umgeben von - wie der Name schon sagt - riesigen Mangobäumen. Wie wir später herausfinden, ist fast die gesamte Insel von Mangobäumen bewachsen. Vielleicht wäre der Name Mango Island noch etwas passender für diesen wunderbaren Ort. 

Verena im Mango-Paradies


Casa Mango ganz für uns allein

Direkt gegenüber unseres Hauses ist ein kleines lokales Restaurant (El Bosque), wo man günstig gute lokale Küche wie Shrimps, Fisch oder in der Saison auch Hummer essen kann. Außerdem bestellen wir uns hier ab und an eines der wirklich reichhaltigen Frühstücke. Bei den kleinen Geschäften den Weg ein wenig weiter entlang gibt es unter anderem frisches Obst und Gemüse sowie je nach Backlaune frisches Bananen- und Kokosnussbrot oder Ingwerkekse. Nebenan haben die einheimischen Fischer ihre Hummerfallen aufgestellt. 


frisch zubereitete Kokosmilch


Hummerfallen 



Die nächsten Tage verbringen wir mit dem PADI Advanced Open Water Tauchkurs in der Tauchschule Dolphin Dive. Wir werden herzlich aufgenommen, arbeiten uns während der reichlichen Regengüsse durch die Tauchlektüre und unternehmen mit unserer Tauchlehrerin Jennifer spaßige aber auch lehrreiche Adventure Dives (Auftriebsübungen, Navigation, Nachttauchgang, Tieftauchgang, Bestimmung von Meerestieren).




wunderschöne Unterwasserzeichnungen 

Besonders der nächtliche Tauchgang gefällt uns sehr: In der Dunkelheit tauchen finden wir generell schon sehr aufregend, ein Ammenhai und eine Schildkröte schwimmen an uns vorbei und die Meerestiere verhalten sich insgesamt viel aktiver als am Tage. An einer Stelle knien wir uns in den Sand, schalten die Lichter aus und bewundern einige Minuten lang die Biolumineszenz in der Dunkelheit. Hunderte kleiner leuchtender Tierchen blitzen um uns herum auf. Manche erscheinen um die Hände wenn man sie durch das Wasser bewegt, andere an der Wasseroberfläche und sinken dann langsam herunter, einfach atemberaubend! Also nur metaphorisch zum Glück.

Aber auch insgesamt gibt es im Wasser rund um Little Corn Island vieles zu entdecken. Auf den zusätzlichen Tauchgängen am Samstag kommen wir noch an riesigen Korallenriffen vorbei (auch wenn man auch hier leider ab und an die Auswirkungen von Wasserverschmutzung und Klimawandel deutlich zu sehen bekommt), es gibt viele bunte Korallenfische, Hummer, Aale und interessante Schnecken, sowie auch größere Meerestiere wie Stachelrochen oder Ammenhaie. Bilder müssen wir diesmal leider nachliefern, vllt bekommen wir ein Paar von den Leuten die mit uns Tauchen waren.



Nach den Tauchgängen entspannen wir ein wenig in der etwas kühleren Ventilatorluft auf unserer Veranda und unternehmen Erkundungstouren über die kleine Insel. Auf der Südseite gibt es etwas steilere Klippen, die Ostseite hat schöne Strände, welche allerdings zu dieser Jahreszeit häufiger von übel stinkenden Algen heimgesucht werden. Der Westen besteht hauptsächlich aus der Siedlung sowie kleineren Stränden. 


Südküste 






Sonnenuntergang im Westen der Insel 

Die Nordküste schmückt noch einmal ein schöner größerer Karibikstrand mit einigen Unterkünften und der einen oder anderen Strandbar. Auf dem Weg dorthin kommen wir ebenfalls am dorfeigenen Baseball-Stadion sowie einem großen Feld voller Solarpanele vorbei. Wie wir später erfahren, sind diese allerdings gar nicht eingeschaltet, da die Inselbevölkerung nicht das doppelte für einen 24-Stunden-Stromzugang bezahlen wollte und der Strombetreiber aus irgendeinem und nicht ersichtlichen Grund lieber weiterhin auch tagsüber den Dieselgenerator mit Benzin füttert.


Baseball Stadion 


Ungenutzte Solarzellen 

Nun gut, der Nordstrand Otto Beach ist noch mal ein kleines Highlight. Wir gehen im warmen und ruhigen Karibikwasser baden, entspannen ein wenig am Strand und schlagen uns die Bäuche mit frischem Fisch in der Fried Fish Bar voll.


Otto Beach 







Nach einer knappen Woche Inselparadies steigen wir am Sonntag um 6:30 wieder in die dieses Mal ganz schön überfüllte Barkasse nach Big Corn Island. Hier wartet bereits die kleine Propellermaschine zurück nach Managua. 


Bootsfahrt nach Big Corn Island 


Blick vom Vierersitz 

Bald geht es schon wieder zurück nach Europa, plötzlich kommt uns die Zeit in Amerika gar nicht mehr so lange vor. Aber wir haben die Zeit wirklich genossen und freuen uns auch schon ein wenig wieder auf das etwas vertrautere Europa. 
Weitere Bilder aus Corn Island gibt es wie immer auf Polarsteps! 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die letzte Etappe

Prochain arrêt: Lyon

Schau mal, Kleingärten!